Funktioniert Digitalradio ohne Internet?

Kurz und knapp: Ja, Digitalradio funktioniert ohne Internet. Der Empfang erfolgt über Antenne. Sie benötigen nur ein neues Radio, welches in der Lage ist, DAB+ zu empfangen. Achten Sie beim Kauf eines neuen Radios auf die Bezeichnung „DAB+“.

Ich habe eine Internet-Flatrate. Wozu soll ich mir ein Digitalradio kaufen?

Im Internet ist die Auswahl an Radiosendern aus der ganzen Welt schier unendlich. Häufig ist die Auswahl unübersichtlich und das Wechseln des Programms zeitaufwendig. Zum Wiedergeben des Senders muss der Stream zunächst gepuffert werden. Bevor der Stream abgespielt wird, wird zunächst eine Werbespot abgespielt.

Greifen viele Hörer zeitgleich auf einen Stream zu, kann es sein, dass der Server dafür nicht ausreichend Kapazität hat und der Stream bei der Wiedergabe abbricht.

Im Digitalradio DAB+ spielt das keine Rolle: Die Versorgung erfolgt von einer oder mehreren Sendeanlagen zu beliebig vielen Radiogeräten (Broadcast). Egal, ob nur einer oder tausende Hörer das Programm empfangen, die Wiedergabe des Radiosenders erfolgt zuverlässig.

Radioempfang Digial empfiehlt Ihnen für den Hausgebrauch ein Kombigerät. So können Sie zuverlässig jederzeit Ihre lokalen und regionalen Radioprogramme in digitaler Klangqualität empfangen und haben dennoch Zugriff auf tausende, weltweite Radiostationen.

Ist der UKW-Empfang nicht ausreichend? Warum sollte ich beim Kauf eines neuen Radios auf DAB+ achten?

Für viele mag der UKW-Empfang ausreichend sein und der Aufpreis für einen DAB+ Tuner nicht gerechtfertigt erscheinen. Allerdings ist bereits jetzt das zeitliche Ende der UKW-Verbreitung absehbar:

Die Digitalisierung wird auch vor dem Radio nicht halt machen. Der jüngste Digitalisierungsbericht 2016 der Medienanstalten legt dar, dass die Nutzung von DAB+ weiter steigt. Für die Rundfunkveranstalter sind die Verbreitungskosten über DAB+ deutlich geringer. Wenn sich DAB+ erfolgreich durchgesetzt hat, werden manche Rundfunkveranstalter das Angebot auf UKW möglicherweise ausdünnen.

So hat der Saarländische Rundfunk bereits angekündigt, dass er prüfen wird, einige UKW-Frequenzen aus Spargründen abzuschalten. Zeitgleich kündigte die Anstalt an, das Sendernetz für DAB+ bis 2020 auszubauen. Dieser Schritt signalisiert, welcher Rundfunkstandard zukünftig Priorität besitzt.

In einigen europäischen Ländern ist die Abschaltung von UKW bereits beschlossene Sache: In Norwegen wurde bereits mit der UKW-Abschaltung begonnen. Die Rundfunkanstalt Südtirol RAS wird ebenfalls in 2017 mit der UKW-Abschaltung beginnen. Auch in Dänemark will die Regierung will über das Ausstiegsdatum beraten, sobald mehr als 50 Prozent der Bevölkerung Radio auf digitalen Wegen hört. Das könnte schon im nächsten Jahr der Fall sein.

Noch steht kein Termin für eine UKW-Abschaltung in Deutschland fest. Sicher ist allerdings, dass den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der ARD ab dem Jahr 2029 nur noch Verbreitungskosten für DAB+ zu Verfügung stehen. Das geht aus dem 20. Bericht der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hervor und gilt ungeachtet dessen, ob eine UKW-Abschaltung vor dem Jahr 2028 gelingt.

Die Einstellung der UKW-Übertragung hängt sicher davor ab, wie schnell sich der DAB+ Gerätestandard durchsetzt. Eine dauerhafte Simulcast-Übertragung von DAB+ und UKW ist nicht finanzierbar. Ab dem Jahr 2029 stehen der ARD keine Gelder mehr für eine UKW-Übertragung zur Verfügung.

Sind Digitalradios nicht deutlich teurer gegenüber einem UKW-Radio?

Nicht mehr. Anfänglich haben die Geräte 100,00 Euro und mehr gekostet. Preiswerte Digitalradios erhalten Sie heutzutage ab 30,00 Euro.