NDR bekennt Farbe zu DAB+ und setzt Ausbaupläne fort

In einer ersten ausführlichen Stellungnahme gegenüber der Fachzeitschrift InfoDigital bekennt der Norddeutsche Rundfunk (NDR) Farbe zum europäischen Rundfunkstandard DAB+. Weil es keinen vergleichbaren digitalen Verbreitungsweg gebe, plant der NDR, den Ausbau von DAB+ fortzusetzen. Der Beschluss des Landtags in Niedersachsen, der die Landesregierung unter anderem dazu auffordert, sich für eine Beendigung von DAB+ einzusetzen führte zu Diskussionen und Verunsicherungen aller Marktteilnehmer.

In der Stellungnahme weist die Anstalt nun darauf hin, dass man per Staatsvertrag dazu verpflichtet sei, drei zusätzliche digital-terrestrische Programme auszustrahlen. „Auch die Landes- und Zentralprogramme des NDR Hörfunks werden entsprechend der ARD-Beschlusslage auf allen heute üblichen Hörfunkverbreitungswegen, darunter auch DAB+, ausgestrahlt.“, bekräftigt der NDR gegenüber dem Fachmagazin.

Zwar nehme der NDR keinen Einfluss auf die Kaufentscheidungen seiner Hörerinnen und Hörer. Allerdings spricht der NDR eine Empfehlung für DAB+ aus: „Das Netz ist großflächig vorhanden und wird wachsen, der Empfang ist störungsfrei, die Senderauswahl ist groß und nimmt stetig zu„.

Dem von der FDP Niedersachsen geforderten Wechsel auf den 5G-Standard erteilte der NDR eine Absage: „Wann 5G für die Verbreitung von Rundfunk spezifiziert sein wird (was heute noch gar nicht vorgesehen ist) und ob es in Niedersachsen überhaupt eine flächendeckende Versorgung mit 5G geben wird, das sind offene Fragen.“ Stattdessen unterstreicht der NDR, dass er ein krisensicheres digitales Hörfunk-Sendernetz für unabdingbar hält. Im Gegensatz zu 5G sei DAB+
unabhängig von den Interessen Dritter und kann die Menschen in Norddeutschland verlässlich informieren und vor Gefahren warnen.

Wie bei Radioempfang Digital berichtet, hat der Beschluss für den NDR keine unmittelbaren Auswirkungen. Zur Änderung des NDR-Staatsvertrag bedarf es der Zustimmung aller beteiligten Bundesländer.

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