Die flämische Regierung hat am 28.10.2016 die Pläne zur Digitalisierung des Radios verabschiedet. So müssen die drei nationalen, kommerziellen Radiosender Joe FM , Nostalgie und Q-Musik bis spätestens 1. September 2018 ihr Programm auch über DAB+ ausstrahlen. Auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk, VRT, wird verpflichtet, seine Radiosender, Radio 1, Radio 2, Klara, Studio Brussel und MNM vom veralteten DAB-Standard auf DAB+ umstellen. Medienminister Sven Gatz will damit sicherstellen, dass die landesweiten Radiosender in UKW-Nachfolgestandard DAB+ investieren.
Programmvielfalt dank Digitalradio
Der VRT bietet über Digitalradio mit seinen Programmen „MNMhits“, „Klara Continuo“ und „Nieuws+“ sogenannte „digital-only“ Programme an. Diese sind ausschließlich digital zu empfangen und werden nicht über UKW verbreitet.
Ein privates Ensemble (Norkring DAB+), mit derzeit neun privaten Radiostationen, ist seit Mai 2015 on air und wird über fünf Sendeanlagen in der Region Flandern verbreitet. Bis 2017 wird das Sendernetzwerk auf insgesamt 20 Anlagen erweitert, so dass die Versorgung auch Indoor gewährleistet ist. Unter den neun Programmen befinden sich ebenfalls Radiosender, die in Belgien ausschließlich digital zu empfangen sind. Dazu gehören der Lounge-Sender ZEN FM und der BBC Worldservice.
UKW noch bis 2022
Ein konkretes Datum für die UKW-Abschaltung wurde noch nicht festgelegt. Als Ziel ist das Jahr 2022 gesetzt, abhängig davon, wie gut DAB+ von den Hörern angenommen wird.
Belgien war bei der Umstellung auf DAB+ lange Zeit zurückhaltend. Bereits seit 1997 senden RTBF und VRT im DAB-Standard, den sie bis heute beibehalten haben. Test im Format AAC (DAB+) laufen seit einiger Zeit.